WIR erleben & SIE erleben

Teilen Sie ihre Erlebnisse mit uns und der Welt

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag per E-Mail: verein@coeursdesenfants.org

Wie gewohnt machten wir Feuer und setzten das Wasser auf

Wie gewohnt machten wir Feuer und setzten das Wasser auf

Hier in Senegal stand der Monat April ganz im Rahmen des Ramadans. Das Festen wird pausiert, der Tagesrhythmus hat sich verändert und ein Grossteil der Bevölkerung fastet. Es ist eine ruhige Zeit und eine Zeit, in der das Verschenken und Teilen von Nahrung täglich dazu gehört. Am Abend nach einem langen Fastentag gibt es in den Strassen verschiedene Orte, an denen etwas zu Essen und Trinken verteilt wird. Wochen vor dem Ramadan wird dafür gesammelt. So gibt es Kaffee Touba, Datteln, Sandwiches und manchmal auch ganze Mahlzeiten. Da wir mit den #wirstillenhunger Mahlzeiten jeweils Laax als Frühstück kochen oder ein grosses Mittagessen, haben wir Nahrungsmittel verteilt und für die Kinder und Erwachsene, die kein Ramadan machen Laax (Hirsebrei) gekocht. 

In den letzten Tagen trafen wir auf zwei Personen aus Deutschland, welche hier in Senegal im Urlaub waren. Sie engagierten sich hier für verschiedenen Projekte und freuten sich unglaublich, als sie von den #wirstillenhunger Mahlzeiten erfuhren. Sie begleiteten uns an diesem Tag. Früh morgens ging es los und wir holten sie bei ihrer Unterkunft ab. Durch die Strassen ging es ab auf den Markt. Während mir die Strassen, die Geschehnisse und der Markt schon vertraut war, waren die Eindrücke für die beiden neu und überwältigend. So machten wir noch zusammen einen Abstecher auf den Fischmarkt, bevor wir zu der Marktfrau gingen, welche uns die Sow (Milch) verkaufte. Der Fischmarkt war schon in vollem Betrieb, die Fische schon zum Verkauf präsentiert und tausende von Menschen, welche ihrer Aufgabe nachgingen. Natürlich umgeben von einem entsprechenden Geschmack. Überfüllt von Eindrücken und bepackt mit den Einkäufen ging es gemeinsam zum Haus von Mama Mane. Es dauerte nicht lange und wir alle waren umgeben von Kindern. Heute war es besonders aufregend, da ich nicht mehr die einzige weisse Person war. An mich haben sie sich mittlerweile gewöhnt und ich gehöre dazu. Doch an diesem Tage waren zwei neue Gesichter da, was sich an der grossen Neugier zeigte

Auch Billy, der gerettete Strassenhund und Teil der Familie, war voller Freude. Wir hatten den Eindruck, dass er Madiakher regelrecht vermisst hat, denn er sprang an ihm hoch und sprang um ihn wild herum. Er war kaum zu bremsen. Von links nach rechts düste er, suchte stetig den Kontakt zu Madiakher, sprang zwischen seinen Beinen hoch, knabberte daran und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. 

Wie gewohnt machten wir Feuer und setzten das Wasser auf. Es war eine gesellige Runde und die Atmosphäre entspannt. Als zwei Fischer von ihrem Fang zurückkamen und sich auch zu uns gesellten, steigerte sich die Stimmung. Schnell war das Wasser heiss und das Laax konnte gekocht werden. Kurz bevor alles bereit zum Essen war, schickte Mama Mane ein Kind los, um Kinder zu rufen, die etwas weiter im Quartier wohnten. Um die 20 Kinder und Jugendliche sowie ein paar Erwachsene gingen mit einem zufriedenen und vollen Magen wieder nach Hause. Dieses Mal haben wir mit CHF 7 Franken um die 20 leere Bäuche satt bekommen. Und auch Billy hat was abbekommen und somit mit einem vollen Magen in den Tag gestartet. Rundum zufrieden machten wir uns wieder los durch die Strassen zurück in die Unterkunft unserer beiden Besucher/innen. Eine grosse Freude war es mit ihnen beiden losgezogen zu sein, auf dem Markt einzukaufen und danach gemeinsam das Laax kochen zu erleben. Wir freuen uns auf viele weitere solche Momente und vielleicht bist du das nächste Mal mit dabei?

 

Seid lieb gegrüsst,

Muriel & Madiakher

©Verein "Nio boku gis gis - on vois dans la même direction"