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Ihr glaubt es kaum, aber es ist doch wirklich war!

Ihr glaubt es kaum, aber es ist doch wirklich war!

Ihr glaubt es kaum, aber es ist doch wirklich war! Auch ich dachte nie, dass ich es hier gerade sagen würde. Aber die letzten Wochen hier in Senegal war es doch wirklich einfach kalt. Im Januar noch schrieb ich, dass der morgen jeweils frisch ist. Die letzten Wochen waren die Morgen kalt, wobei ich diese nicht immer so mitbekam, da ich nicht oft schon um fünf Uhr oder sechs Uhr aufgestanden bin. Doch die Abende, way… die waren teilweise kalt. Mit einem Pulli, einer Mütze und langen Hosen flitzte ich umher und hatte das Gefühl nicht richtig warum zu bekommen. In der Nacht trug ich einen Pullover und war ganz froh über eine Decke oder sogar ein Schal. Erzähle ich dies euch, werdet ihr in der Schweiz sicherlich lachen und euch eure Dinge dazu denken. Von meinen Freunden bekam ich zu hören, dass bei Ihnen in der Schweiz minus zehn Grad sei und ich doch bei meinen ca. 20°C doch nicht kalt haben sollte.. nun ja, so sind die Klimas unterschiedlich. Hier in Senegal sprechen sie davon, dass es selten so kalt war wie dieses Jahr. Die Kälte seien sie sich nicht gewohnt. Es sei schon vorgekommen, dass Menschen hier an der Kälte gestorben sind. So ist auch hier der Klimawandel unglaublich spürbar.  

Viele Eindrücke prägend meine Tage hier in Senegal. Nun bin ich schon einen guten Monat hier und es fühlt sich an, als wäre es schon viel länger. Unterschiedliches und Vieles gibt es zu entdecken, zu erleben und zu lernen. Immer wieder frage ich mich, was euch wohl interessieren könnte? Welche Erlebnisse, welche Eindrücke soll ich euch schildern um euch unsere Sichtweise des Lebens in Senegal sowie dem Gedeihen von «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé» miterleben zu lassen? Vielleicht wünscht ihr mir mal zu schreiben was euch interessiert? Ich jedenfalls würde mich sehr freuen über eure Nachrichten über meine Adresse: m.strathmann@coeursdesenfants.org.

Die letzten Tage verbrachten wir damit Dinge zu regeln, welche mir eine Aufenthaltsbewilligung ermöglichen. Hier beginnen die Tage sehr früh und gegen zehn Uhr ist eigentlich schon Mittag. So gingen Madiakher und ich eines Tages früh los auf die Bank. andere Personen hatten auch Erledigungen zu machen und standen dort schon Schlange. Madiakher ging zielstrebig auf einen Herrn zu, der auf einer Mauer neben der Bank sass. Insgeheim fragte ich mich, weshalb Madiakher genau zu diesem unscheinbaren älteren Herrn zu geht. Er schien zu beten, denn seine Hände rotierten die Gebetskette. Auf einen Block, welche er von diesem Mann bekam, schrieb er unsere Namen auf die Liste. Später erfuhr ich, dass auf diese Weise sichergestellt wird, dass die Reihenfolge der wartenden Personen eingehalten werden kann. Und da ging auch schon die Türe der Bank auf mit zwei bewaffneten Personen, welche zum Schutz da waren. Es wurden die Namen aufgerufen und wir bekamen alle eine Nummer. Aufgrund von Corona liessen sie nur immer eine kleine Anzahl an Menschen in die Bank hinein. Wir waren schnell in der Bank und Madiakher ging direkt in das Büro, welches für eine Kontoeröffnung steht. Der Herr, welcher uns empfing konnte es kaum glauben, dass Madiakher vor ihm sass. Schon oft hat er ihn tanzen und trommeln sehen und war davon sehr begeistert. So waren wir ziemlich schnell Freude. Mittlerweile war schon neun Uhr morgens und wir wollten schnell weiter auf den Markt. Wart ihr schon mal auf einem afrikanischen Markt? Das ist ein unglaubliches Erlebnis und Abenteuer und ist weit entfernt von einem Markt wie er in der Schweiz bekannt ist. Nach diesem Morgen war ich total erschöpft und es war erst 10h und der Tag hat eigentlich erst begonnen.

Nach dem Frühstück, welches nach den Erledigungen in der Stadt folgte, kümmerte Madiakher sich um den weiteren Verlauf unserer Bauarbeiten. Noch immer warten wir auf den Zement, welcher schon seit Wochen nicht mehr geliefert wird. In einem ständigen Kontakt mit den Vertrauenspersonen in Mboulem sowie mit dem Bauherrn, ist Madiakher stetig auf der Hut, um zu wissen, wann er welche weiteren Schritte einleiten kann, damit wir möglichst keine Zeit verlieren. Zeitgleich hat er sich nach einem Architekten umgesehen und ihm schon Mal unsere Baupläne, mit unseren aufgezeichneten Ideen präsentiert. Nach einigen Überarbeitungen konnten wir sie ihm nochmals zusenden, damit wir über einen Preis verhandeln können für eine mögliche Zusammenarbeit.

Die Kontoeröffnung, respektive die Registrierung meines Kontos wird in den nächsten Tagen noch nicht abgeschlossen sein. Doch zu dem aktuellen Zeitpunkt ahnten wir es wobei wir noch nicht genau wussten was auf uns zukommen wird. Bemerkungen auf Wolof von dem Herrn auf der Bank liessen Madiakher aufhorchen. Es ist auch zu beachten, dass als weisse Person die Achtsamkeit gegenüber Preisen, Konditionen oder sonstigen Dingen stetig hoch sein muss, denn hier werde ich als weisse Person als Touristin betrachtet, welche viel Geld hat und von welcher profitiert werden kann. Dies meine ich auf keine Weise despektierlich gegenüber den Senegalesen oder den Weissen. Doch die Wahrheit, dass ich hier lebe und mein aktuelles Einkommen ein gleiches Einkommen ist wie die einheimischen Menschen hier können sie natürlich nicht wissen. Seit einer Woche stehe ich nun in täglichen Kontakt mit dem Herrn von der Bank, damit ich all die grundlegenden Dinge erhalte für mein Konto. Mal schauen was die Zukunft für uns bereit.

©Verein "Nio boku gis gis - on vois dans la même direction"