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Es war ein Morgen des Monats Juni…

Es war ein Morgen des Monats Juni…

Es war ein Morgen des Monats Juni. Gerade frisch aufgestanden, ging ich in Richtung Balkon. Obwohl ich noch etwas verschlafen war, konnte ich feststellen, dass etwas anders war als sonst. Die Stimmung war so speziell und ungewohnt. Ich schaute zum Himmel hoch und sah schwarze Wolken und roch den Regen. Seit Monaten hatte ich keinen Regen mehr erlebt. An diesem Morgen konnte ich den Regen riechen. Nass war es noch nicht, aber ich konnte beobachten wie die Menschen in der Umgebung ihre Dächer überprüften und reparierten. Wie ein kleines Kind beobachtete ich voller Vorfreude den Himmel und wünschte mir Regen. In der Schweiz wäre mir das glaube ich nicht passiert. Aber nach guten fünf Monaten grosser Hitze, Trockenheit und ohne Regen, konnte ich es kaum erwarten. Doch schon nach wenigen Stunden war es wieder hellblau am Himmel und die Hitze wie gewohnt angestiegen. Erst nach zwei Tagen war es dann soweit. Es war inmitten der Nacht, als es begann draussen zu Rauschen. Der Regen war gekommen! Voller Freude lauschte ich den Melodien des Regens, roch dessen Duft und fühlte diese neue Atmosphäre. Am nächsten Morgen war draussen alles nass. Das war ein ganz neues Bild für mich. Obwohl es einige Stunden geregnet hatte, waren die Bäume noch nicht ganz von ihrem Staub befreit und doch schien alles etwas grüner und irgendwie auch lebendiger. Ein wundervoller Moment.  

Seitdem ist die Luftfeuchtigkeit gestiegen, die Tage sind etwas schwüler und in den Nächten kühlt es nun weniger ab. So haben wir am liebsten alle Türen und Fenster offen, damit die Luft schön zirkulieren kann. Wobei das Nachtlager auf der Dachterrasse von der Temperatur her am angenehmsten ist. 

Obwohl nun die Regensaison begonnen hat, wollen wir den Brunnen in Mboulem noch freilegen und vertiefen. Es wurden die Preise verhandelt, der Brunnen von gefährlichen Tieren befreit, sodass dem Freilegen und Vertiefen des Brunnens nichts mehr im Weg steht. Gerne verkriechen sich Schlangen in stillgelegte Brunnen, diese mögen die Störung und Veränderung ihres Zuhauses natürlich nicht allzu gerne, sodass es schon mal zu einer unschönen Begebenheit kommen könnte. (Aber mehr davon in einem anderen Blog).

Wir sind gespannt wie schnell wir mit den genannten Arbeiten vorankommen werden oder ob die Regenzeit die Dinge etwas verzögern wird.

 

Wir senden euch liebe Grüsse aus dem Senegal!

 

In Liebe,

Muriel & Madiakher

©Verein "Nio boku gis gis - on vois dans la même direction"