Ich sitze hier auf der Terrasse in Mbour. Mbour? Ja, genau Mbour wo Madiakher herkommt und lebt. Es ist acht Uhr morgens und es ist noch frisch. Ihr werdet lachen denn die Bedeutung von frisch ist sehr unterschiedlich. In kurzen Hosen und einem T-Shirt sitze ich hier und schreibe es ist frisch. Für hier ist es frisch, denn die Sonne kommt erst langsam hervor und beginnt zu wärmen. Es ist herrlich. Erst gerade eben noch war ich in der Schweiz und es war nicht nur frisch, sondern richtig kalt. Jetzt sitze ich hier und überlege mir, soll ich mir doch noch einen Pullover überziehen, denn es ist frisch.  

Es ist eigenartig. Noch vor einigen Tagen war ich in der Schweiz, schon fast alles bereit, um zu fliegen. Die Berechtigung zu fliegen kam lange nicht und plötzlich ging es ganz schnell. Und nun bin ich hier auf der Terrasse in Mbour und kann es kaum glauben. Zur aktuellen Zeit ist es nicht sehr einfach eine Autorisierung zu erhalten, um in den Senegal einzureisen. Doch ich hatte das Glück und durfte aus- und einreisen. Zu meiner Verwunderung waren beide Flieger, die ich genommen habe, total voll. Ziemlich jeder Platz war besetzt. Das Fliegen in dieser Zeit ist nun anders. Ich bin schon viel gereist wodurch das Reisefieber, die Reiseabläufe und das Reisen mir generell bekannt sind. Doch diese aktuelle Lage veränderte alles. Stimmt alles mit den Papieren? Habe ich genügend Zeit alle Gesundheitspapiere, welche in den Flugzeugen verlangt werden auszufüllen und an den richtigen Ort zu bringen? Und dann wieder die Frage: Warum all diese Papiere, wenn sie danach nicht einmal angeschaut werden und ich sie einfach in der Tasche habe und Zuhause bemerke, dass ich sie überhaupt nicht abgegeben musst. Ja das Reisen hat sich verändert. An den Flughäfen und in den Fliegern, also eigentlich überall ist Maskenpflicht. Bis alle im Flugzeug sind dauert es nun länger. Alle Papiere werden mehrere Male geprüft. Stimmt die Einreisebewiligung, ist der Covid – Test negativ und bin ich die richtige Person, welche ins Flugzeug steigen will? Dazu kommt, dass sie nun neu die Passagiere Reihe für Sitzreihe ein- und austeigen lassen. Angekommen im Senegal wird Fieber gemessen, Ärzte fragen nach deinem Namen, um auf dem Covid Test zu überprüfen, dass es sich um deinen Bericht handelt und er negativ ist. Sicherheitspersonen aus dem Militär sind präsent und schauen nach dem rechten. Ich passiere die Passkontrolle, ich dachte nun habe ich alle Papiere gezeigt und Posten traversiert. Doch falsch gedacht. Plötzlich stand ich in einer nächsten Warteschlange. Als ich an der Reihe war wurden meine Papiere verlangt. Nun war ich mir nicht sicher von welchen Papieren er sprach. Ich hatte alle meine Papiere schon mehrere Male gezeigt. So fragte ich welche Papiere er haben wolle, denn ich hätte eine grosse Auswahl an Papieren. Er lachte und bat um die Einreisebewilligung. Noch eine weitere Stunde und ich stand mit meinem Gepäck da und ging in Richtung Ausgang. Ich war hier. Ich hatte es geschafft. Ich war im Senegal und mein Taxi wartete schon, um nach Mbour zu fahren.

Die ersten Tage benötigte ich, um anzukommen, sodass ich eine Pause einlegte mit meinen noch anstehenden Erledigungen. Heute früh hatte Madikher einen Termin mit dem Herrn, welcher uns sein Grundstück verkauft hat. Zusammen gehen sie auf die entsprechende Behörde um die Baubewilligung für das Haus «Coeurs des Enfants» zu erhalten. Und ich nehme somit jetzt meine Erledigungen wieder auf. Vieles steht an und voller Freude sitze ich hier und beginne oben an meiner To Do Liste.