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Die Momente in den Strassen von Senegal sind immer ein Erlebnis

Die Momente in den Strassen von Senegal sind immer ein Erlebnis

Warst du schon einmal in Afrika? Oder noch genauer gefragt, warst du schon mal im Senegal? Senegal liegt im ja im Westen von Afrika und grenzt fast schon an die Sahara. Im Norden grenzt Senegal an Mauretanien und gegen Westen an Mali.

Je nach Stadt in der man sich aufhält in Senegal, kann man die Wüste schon fühlen oder gar erleben. Richtung St. Louis im Norden von Senegal ist die Wüste zum Greifen nahe. Wobei wiederum in Richtung Süden von Senegal eher alles grün ist. Mbour und Mboulem sind etwas südlich von Dakar, der Hauptstadt von Senegal. Auch hier ist der Sand überall erlebbar. Gehst du durch die Strassen sind es mehrheitlich Sandstrassen. Somit sind die Sandstrassen nicht eben sondern es gibt immer wieder Löcher, Abfall, der herumliegt, Kleintiere, die nicht genug schnell vor den Autos wegkamen und natürlich auch Steine, die herumliegen. Während der Regenzeit sind die Strassen natürlich nass, sumpfig oder werden zu kleinen Bächlein. So ist es immer gut ein Auge darauf zu legen, was vor den Füssen liegt. Gehst du mehr in Richtung Wohnquartiere sind die Frauen schon früh morgens wach und du kannst sie sehen, wie sie die Strassen vor ihrem Haus rechen und sauber halten. Hier beginnt der Tag früh. Die einen schauen, dass im Haus alles geregelt ist und die anderen gehen auf den Markt oder los zur Arbeit. Man sieht schon früh die Frauen mit ihren Zubern auf dem Kopf in Richtung Markt gehen. Doch wer kann, der beginnt mit einem Frühstück. So werden Baguettes beim Bäcker oder kleinen Brotstand nebenan gekauft. Auf acht Uhr morgens gehen die Kinder in die Schule. So steigt ab ca. sieben Uhr morgens die Anzahl der Kinder und Jugendlichen auf den Strassen, welche mit ihren Geschwistern und Kollegen in die Schule pilgern. Das Aufwachen der Stadt kann eindrücklich beobachtet werden. Wobei die ersten die nach der Nacht wieder auf den Strassen sind, die Strassenkinder sind. Sie suchen nach etwas Essen oder Geld.  

Die meisten Hauptstrassen sind geteert und sobald der Tag begonnen hat auch schon fleissig befahren. Es ist ein wildes Treiben auf den Strassen. Pferde und Esel mit Kutschen, die meistens voll beladen sind mit Ware. Verschiedenen Autos, LKW’s, Strassenkinder, Fussgänger, Personen die die Strasse überqueren, Motorräder und Fahrräder. Wer schneller und stärker ist hat hier das Sagen und die Möglichkeit die Strasse zu überqueren. Das wichtigste beim Fahrzeugfahren – Hupen! Und als Fussgänger, schnell sein, wenn es hinter oder neben einem hupt. Generell ist Schnelligkeit, Wendigkeit und Aufmerksamkeit von grosser Wichtigkeit und natürlich auch die Geduld eine wichtige Eigenschaft, die nicht fehlen darf. 

Hier im Senegal ist eigentlich immer alles staubig. Ausser in der Regenzeit direkt nach dem Regen. Da scheint es für einen kurzen Moment alles entstaubt zu sein. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und hat seine Kniffe, welche Strategie wie am besten funktioniert. Nicht nur trocken Fegen, sondern auch noch nass aufziehen hilft, länger etwas Staubfrei zu sein. Bei einem Sandsturm beispielsweise, kommt auch Sand hinein, wenn du alle Fenster und Türen verschliesst. Danach kann schaufelweise Sand aus den Räumen gefegt werden. Die Häuser sind hier nicht alle wirklich mit Betonmauern versehen. Manche Menschen leben in Hütten gebaut mit Tüchern und Wellblechen. Andere leben in Häusern die zwar Betonwände haben, doch die Dächer mit Wellblechen, Plastik und Tücher versehen sind. Und natürlich gibt es noch die mehr besseren Häuser, welche mit einem fixen Dach und mit guten Eisentoren versehen sind. Doch auch da kommt der Sand durch. Das wegfegen von Staub gehört hier zum Alltag dazu, wie das tägliche Kochen. 

Wenn ich mit Madiakher durch die Strassen von Mbour gehe, wird er mindestens alle zwei Meter gegrüsst. Manchmal winkt und schreit man sich gegenseitig von weitem Begrüssungsworte zu und andere Male geht man aufeinander zu um sich direkt zu Begrüssen. Begrüssungsworte wie: «wie geht es dir? Wie ist der Tag? Bist du im Frieden? Ist deine Familie gesund? Wie geht es auf der Arbeit?» werden ausgetauscht und mehrheitlich mit: «ich bin im Frieden. Wir sind im Frieden. Ich bin beschäftigt» geantwortet. Die Konversation wird mit «Alkhamdulilah» beendet sowie gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. All dies dauert keine zwei Minuten und es wird wieder weiter gegangen. 

Die Momente in den Strassen von Senegal sind immer ein Erlebnis. Überall wo es ein Plätzchen gibt, ist ein Stand oder ein Händler / eine Händlerin, welche ihre Wahre verkaufen. Anders als in der Schweiz hat jeder sein Zelt und Verkaufsstand. Hier hat jeder seine eigene Einrichtung entsprechend seiner Wahre. Wenn du es dir ermöglichen kannst, hast du einen Ort an dem du auch etwas Schatten hast. Viele haben aber auch einfach ihre Wahre, was sie dazu benötigten und ihren Hocker. Kaffee Touba, der traditionelle Kaffee aus der heiligen Stadt Touba, welcher von den Bayfall’s verkauft wird, ist überall anzutreffen. Eine Tasse kostet 50 cfa und ziemlich jeder Senegalese ist am Morgen mit einer Tasse Kaffee Touba in der Hand zu sehen. Alles ist in kleinen Portionen und in Take Away Form zu kaufen. Am Abend kannst man vermehrt die Frauen sehen, welche direkt auf dem Feuer den Mais anbraten, die Erdnüsse braten oder Popcorn machen. Je nach Saison ist es etwas anderes. Gewisse Preise sind fix die anderen verhandelbar. Was verhandelbar ist und was nicht, dass wirst du mit der Zeit wissen. Doch eine offizielle Richtlinie gibt es da nicht.

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