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Er kennt jemanden, der jemanden kennt, welcher uns weiterhelfen könnte…

Er kennt jemanden, der jemanden kennt, welcher uns weiterhelfen könnte…

Mögt ihr euch daran erinnern, dass Madiakher die Grundstückpapiere mit einer zusätzlichen Bestätigung des Grundstückverkäufers auf der zuständigen Behörde in Malekunda abgegeben hat für die Eintragung ins Grundbuch? Die Papiere hat er anfangs Januar dafür hinterlegt. Diese Eintragung ist eine weitere Absicherung, dass uns die Grundstücke nicht plötzlich weggenommen werden können. Hier kommt es vor, dass versucht wird, Grundstücke doppelt zu verkaufen. Es kann aber auch sein, dass eine Behörde kommt und dein Grundstück und oder das sich darauf befindende Haus als schön befindet….. und «schwups» wird es dir entnommen, sofern du nicht die entsprechenden Papiere und Eintragungen hast. Die Eintragung im Grundbuch dient dazu, falls jemand unseres Grundstücks kaufen möchte oder es uns abluchsen möchte, dass wir abgesichert sind. Bei dem Überprüfen der Grundstückpapiere wird auf der entsprechenden Behörde direkt gesehen, dass es schon verkauft ist. Ihr seht unser Ziel ist es hier, alle entsprechenden und grundlegenden Papiere, Eintragungen und Bewilligungen zu haben, um ein stabiles Fundament für «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé» zu garantieren. Viele besitzen hier keine Baubewilligungen, Eintragungen im Grundbuch oder sonstige Genehmigungen. Gebaut und gewohnt werden kann trotzdem. So ist es deshalb auch möglich, ein Grundstück mehrere Male zu verkaufen…

Nun zurück zu unserer Eintragung ins Grundbuch auf der Behörde in Malkunda. Madiakher ging seit Januar regelmässig dort hin. Dies ist ein Weg von einigen Stunden, da man verschiedentlich von einem Taxi ins andere umsteigen muss. Die Streckentaxi sind noch einfach zu bekommen. Sie fahren die eine Strasse immer hin und her. Doch danach das Taxi von einem Sammelplatz bis auf Malekunda zu bekommen, dauert seine Zeit. Denn jeder Sitz im Auto wird besetzten und ist er noch nicht belegt wird gewartete, bis er belegt ist. Manchmal hat Madiakher Glück und der Taxifahrer ist ein Kollege von ihm. So hat er manchmal die Chance, ohne bezahlen zu müssen von A nach B zu kommen. Madiakher ging die vergangenen Male jeweils früh los. Das vorletzte Mal als er dort war, wurde ihm gesagt, dass er eine Woche danach nochmals kommen sollte. Die Papiere wären dann da und die Eintragung erledigt. Durch die zu diesem Zeitpunkt aktuellen politischen Unruhen, waren zum vorgesehenen Termin die Büros geschlossen. So ging er zum nächsten möglichen Moment wieder auf die Behörde in Maledunda. Früh stand er wieder auf und war um ungefähr acht Uhr vor dem Büro. Er war nicht alleine, denn noch andere warteten schon seit Monaten auf ihre Papiere, sodass sie auch an diesem Morgen da waren und ihr Glück versuchten. Sie standen vor verschlossener Türe. Das Sicherheitspersonal, so konnte Madiakher beobachten, war soeben aufgestanden, wusch sich und machte sich bereit für die Arbeit. Minuten später kam einer auf das Gebäude zu, welcher das Büro bedienen sollte. Zuerst holte er sich einen Kaffee beim Herrn nebenan, der Kaffee verkaufte. Danach öffnete er das Gebäude und machte sich auf den Weg in sein Büro. Die wartende Gesellschaft nahm im Gebäude drin Platz. So auch Madiakher. Weiter beobachtete er, wie der Angestellte sein Büro etwas abzustauben begann, einige Papiere verschob, um dann das Büro wieder zu verlassen, um etwas ausserhalb des Büros zu telefonieren Es schien kein Arbeitsgespräch zu sein, so wie Madiakher den Inhalt mithören konnte. Nach einigen Minuten kam er wieder zurück ins Büro und trank seinen Kaffee leer. Wieder verschob er einige Papiere auf dem Tisch, um wieder auf ein weiteres Telefonat sein Büro für einige Minuten zu verlassen.  Danach teilte er allen Wartende mit, dass die Papiere noch nicht bereit wären und die Eintragungen noch nicht stattgefunden hätten. Es war unglaublich und die Stimmung unter den wartenden Leuten hat sich geändert. Äusserlich konnte man keine grosse Veränderung an den Menschen erkennen, so die Schilderung von Madiakher. Hier im Senegal lässt man sich nicht sehr viel äusserlich anmerken. Doch nach dem sie das Gebäude verlassen hatten, begannen die Gespräche. Es stellt sich heraus, dass Menschen gibt, die schon seit Jahren auf ihre Eintragung warten. Aussagen wie:» diese Behörde arbeitet keine Minute», konnte man vernehmen und der Ärger vermischt mit Enttäuschung machte sich stark bemerkbar.

Zurück Zuhause, es war gegen Mittag, telefonierte Madiakher mit seinem Onkel. Er hat die beiden Grundstücke neben uns gekauft und ist auch darum bemüht, alle Eintragungen zu machen. So hat auch er seine Papiere für die Eintragung in Malekunda hinterlegt. Der Onkel von Madiakehr hatte eine Idee. Er würde jemanden kennen, welcher den Stellvertreter der höchsten Position von dieser Behörde in Malekunda kennt. Vielleicht ist es möglich über diesen Kontakt den Prozess zu beschleunigen und so zu den gewünschten Dokumenten zu gelangen.

Noch haben wir die Papiere nicht und es ist weiterhin Geduld gefordert. Doch was uns auch klar ist, wir benötigen Kontakte. Wir benötigen die richtigen Kontakte, um an die Papiere zu kommen. Mal schauen, wann wir jemanden finden und wer dieser Jemand sein wird. Wer such der findet haben mir meine Eltern beigebracht. Deshalb suchen wir weiter; aufgeben werden wir auf keinen Fall. Aufhalten wird uns die aktuelle Situation nicht. Denn wir haben den Beleg, dass wir die Papiere hinterlegt haben und können somit alles Nötige damit beweisen. Es bleibt spannend. Wir halten euch auf dem Laufenden.

 

Auf bald ihr Lieben, 

Muriel & Madiakher

©Verein "Nio boku gis gis - on vois dans la même direction"