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Der Frühling macht sich bemerkbar...

Der Frühling macht sich bemerkbar...

Ihr Lieben, 

auch hier im Senegal macht sich der Frühling bemerkbar. Wie schaut die Frühlingszeit in einem Land aus, in dem es keine vier Jahreszeiten gibt, so wie wir es beispielsweise in der Schweiz gewohnt sind? Viele Nachrichten habe ich die letzten Tage erhalten mit Frühlingbildern, auf welchen das Erwachen der Pflanzenwelt aus dem Winterschlaf zu sehen sind. Ich erinnere mich an letzten Frühling. Nach einem halben Jahr reisen kam ich zurück in die Schweiz und erlebte den Frühling total intensiv. All die Geschmäcker, die frische Luft, die Farben, welche langsam wieder zum Vorschein kamen, die Vögel mit ihrem Gezwitscher in den Bäumen und das immer intensiver werdende Grün der Flora, einfach eine herrliche Zeit!

Ich erinnere mich noch an einen Waldspaziergang. In Gedanken versunken bewunderte ich die Pflanzen- und Tierwelt in dieser benannten Frühlingszeit, und fragte mich, wann wohl der Moment da sein würde, an dem ich den Frühling im Senegal erleben würde? Wie wohl diese Jahreszeit in einer solch anderen Klimazone ausschaut? Und wann würde ich meinen Wunsch vom Auswandern in den Senegal wohl realisieren können? Nun ist es ziemlich genau ein Jahr her seit diesem Zeitpunkt. Vor genau einem Jahr bin ich nach drei Monaten im Senegal zurück in die Schweiz gekommen und habe mich an einem Nachmittag auf diesen besagten Waldspaziergang gemacht. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Denn jetzt lebe ich hier im Senegal. Ein Stückchen Winterzeit habe ich noch miterlebt.

Auch hier, so lasse ich mir erzählen, gibt es die vier Jahreszeiten. Der Winter sei kalt hier. Und tatsächlich, die Abende und Morgen waren kalt und die Sonne nahm sich ihre Zeit, den Tag aufzuwärmen. Manche Tage waren sogar grau und die Sonne liess sich kaum blicken. «Was bedeutet kalt?», wurde ich immer wieder von meinen Schweizer Bekannten gefragt. Kalt ist es hier im Senegal, wenn sich die Temperatur ungefähr zwischen 17°C und 20°C befindet. Das sei doch nicht kalt, sagt man mir, was ja auch nicht unwahr ist. Doch dies war aus der Perspektive der Schweiz aus betrachtet. Hier sind jene Temperaturen durchaus kalt, denn tagsüber haben wir um die 30°C und höher. Die Differenz macht es aus, erzählte ich und verbarg nicht, dass es auch für mich kalt war. Die Frühlingszeit wäre die Zeit, in der die Temperatur immer heisser werden würde. Es würde einen Anstieg geben. Es stimmt, seit die Frühlingszeit begonnen hat, ist es hier heisser geworden. Schon früh morgens haben wir hohe Temperaturen erreicht, wobei es am Abend noch schneller abkühlt. Tagsüber steigen die Temperaturen bis zu 36°C an, wobei es am Abend doch wieder auf 19°C sinken kann, wodurch die Abende sehr kalt erscheinen.

Die Sommerzeit ist die Regenzeit, welche ungefähr im August beginnen würde, so wurde mir erzählt. Die Herbstzeit wäre der Moment, bei dem die Temperaturen wieder sinken würden. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie ich die vier Jahreszeiten hier weiterhin erleben werde. 

Die Tage sind heiss und der Tagesrhythmus passt sich entsprechend den klimatischen Bedingungen an. Zurzeit ist es dazu noch sehr windig, was bedeutet, dass viel Staub aufgewirbelt wird. Wischt man hier den Boden, ist er wenige Minuten später wieder komplett voller Staub. Doch das ist Afrika live, denn die Mehrheit der Strassen bestehen hier aus Sand. Dazu kommt, dass auch die Sahara nicht allzu weit entfernt ist. Jeweils schon früh am Morgen beginnt der Tag und die wichtigen Dinge werden erledigt. So ist auch Madiakher schon früh auf den Beinen und erledigt alles mögliche für die Realisierung von «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé». Aktuell befindet er sich in den Preisverhandlungen für die Anfertigung der Eingangstore. Noch sind wir nicht ganz einverstanden mit den Preisen, sodass wir verschiedene Angebote und Möglichkeiten am Abklären und Vergleichen sind. Weiter machte er sich auf die Suche nach einer geeigneten Person, welcher er das Amt des Sekretärs vom senegalesischen Verein anvertrauen könnte. Dies ist eine etwas herausfordernde Angelegenheit, denn hier ist das Arbeiten auf freiwilliger Basis eine Seltenheit. Durch die herrschende Armut können es sich nicht viele leisten, ohne Bezahlung zu arbeiten. Auch ist die Prozentzahl von Menschen, die nicht Schreiben und Lesen können, sehr hoch. Doch als Sekretär/in ist es von Vorteil, dies zu beherrschen. Wir sind voller Dankbarkeit und Freunde, dass wir Bamba Gueye als Sekretär von unserem senegalesischen Verein gewinnen konnten. Auch er kommt, wie Madiakher, aus Mbour und ist hier aufgewachsen. So warten wir aktuell darauf, dass die Behörden hier im Senegal ihre Büros wieder öffnen, um den senegalesischen Verein offiziell gründen können. Doch aufgrund von der aktuellen politischen Situation und die damit verbundenen Streiks, Ausfälle und Demonstrationen, ist dieser Zeitpunkt noch unklar.

Eine weitere schöne Nachricht können wir jedoch verkünden. Wir haben einen vertrauenswürdigen, jungen Architekten in Mbour gefunden, welcher unser Haus «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé» am entwerfen ist. Erst gerade waren wir bei ihm im Büro und er zeigte uns die, bis dahin schon bestehenden und von ihm gezeichneten Baupläne, auf Grundlage unserer Ideen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, zu sehen, wie die selbst gezeichneten Bauvorschläge nun immer konkreter werden und ein unglaublich schönes Haus daraus entsteht. Wir diskutieren die Veränderungen, passten noch gewisse Dinge an, klärten weitere Fragen und besprachen den Zeitpunkt der Fertigstellung. Schon in wenigen Tagen können wir die fertigen Baupläne entgegennehmen. Geplant ist ein Haus, welches aus einem Parterre und zwei Stockwerken besteht.

Um das Haus realisieren können, benötigen wir jedoch noch einige finanzielle Mittel. Unser möglicher zukünftiger Bauherr erklärte uns, dass er, sofern alles Baumaterial vorhanden ist, innerhalb von sechs Monaten ein Haus mit unseren Dimensionen bauen und fertigstellen könne. Ziel ist es nun, so schnell als möglich in unser Haus einzuziehen, damit wir mit der eigentlichen Umsetzung unseres Herzensprojekts beginnen zu können. Und zwar mit dem Zusammenarbeiten mit den Kindern und Jugendlichen, sowie der generellen Realisierung unseren benannten Ideen.

Dafür sind wir auf ganz viele grosse Herzen angewiesen, die unser Herzensprojekt «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé» unterstützen. Nur zusammen ist es möglich, ein solches Haus zu bauen, in dem verschiedene Menschen die Unterstützung erhalten, um sich eine Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Nur zusammen ist es möglich, einen Raum zu schaffen, in dem/welchem Strassenkinder einen Ort haben, um sich einmal richtig zu waschen, sich auszuruhen, eine warme Mahlzeit zu bekommen und dazu noch die Gelegenheit haben, voneinander und miteinander zu lernen, um vielleicht später eine Arbeit zu erhalten. Nur schon ganz wenig kann ganz Grosses bewirken. Sei auch du ein Teil von etwas Grossem und unterstütze unser Herzensprojekt «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé».

 

Zusammen für den Aufbau des Hauses «Coeurs des Enfants – Ndimbal ak yërmandé»!

Jede Spende zählt! 

(BLKB Basellandschaftliche Kantonalbank, Nio boku gis gis – on vois dans la même direction, Kontonummer : 4347.0652.2001 / IBAN : CH2800769434706522001, BIC/Swift : BLKBCH22)

 

Auf unserer Website gibt es noch ganz viele weitere Eindrücke und Beschreibungen zu «Coeurs des Enfants», sowie auf unseren sozialen Medien. Schau vorbei auf: www.coeursdesenfants.org und erfahre mehr!

 

Schön, dass es dich gibt und sich unsere Wege gekreuzt haben!


In Liebe,

Madiakher & Muriel

©Verein "Nio boku gis gis - on vois dans la même direction"